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Optimismus trainieren – Der Schlüssel zu mehr Resilienz, Motivation und Lebensfreude

Optimismus ist weit mehr als ein flüchtiger Gedanke oder die berühmte „rosarote Brille“. Er ist eine Haltung, die beeinflusst, wie wir über die Zukunft denken, wie wir Herausforderungen meistern und wie wir aus Rückschlägen gestärkt hervorgehen. Die gute Nachricht: Optimismus ist nicht ausschließlich angeboren – er lässt sich gezielt trainieren und in den Alltag integrieren. Die Forschung zum Thema ist eindeutig: Optimismus lohnt sich! Denn optimistische Menschen leben länger, sind im Leben erfolgreicher und sind sogar gesünder als pessimistische Personen.


Bunte Farben - Sinnbild Optimismus

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Woran man Optimismus erkennt

  • Was im Gehirn passiert, wenn wir optimistisch denken

  • Wie Optimismus Lernerfahrungen beeinflusst

  • Welche Mythen es rund um Optimismus gibt

  • Welche ersten Schritte Dir helfen, Optimismus zu trainieren


Daran erkennt man Optimismus

Der Psychologe Martin Seligman, Begründer der Positiven Psychologie, hat Optimismus als eine Frage des „Erklärungsstils“ beschrieben. Damit meint er, wie wir uns selbst erklären, warum Dinge passieren. Optimistische Menschen haben dabei drei typische Muster:

  • Vorübergehend statt dauerhaft: Probleme sind zeitlich begrenzt und nicht für immer.

  • Begrenzt statt allumfassend: Schwierigkeiten betreffen nur einen Bereich des Lebens und nicht alles.

  • Veränderbar statt unvermeidlich: Herausforderungen können gemeistert und durch eigenes Handeln beeinflusst werden.

Ein Beispiel: Stell Dir vor, Du bestehst eine Prüfung nicht. Ein pessimistischer Gedanke wäre: „Ich bin einfach schlecht in Prüfungen, das wird nie besser.“ Ein optimistischer Gedanke wäre: „Ich habe diesmal beim Lernen den Fokus falsch gesetzt – das kann ich beim nächsten Mal ändern.“ Dieser Unterschied im Denken ist entscheidend für Motivation und Wohlbefinden.


Was passiert im Gehirn, wenn wir Optimismus trainieren?

Optimismus aktiviert im Gehirn Bereiche, die mit Belohnung, Motivation und positiven Emotionen verbunden sind. Besonders der Nucleus accumbens und der präfrontale Kortex spielen eine Rolle. Diese Regionen steuern unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, Entscheidungen zu treffen und uns auf Ziele auszurichten.


Studien zeigen, dass optimistische Gedanken die Dopamin-Ausschüttung erhöhen (Sharot et al., 2007). Dopamin gilt als „Motivations-Botenstoff“, der Lernprozesse beschleunigt und uns antreibt. Gleichzeitig reduziert Optimismus die Aktivität der Amygdala, dem Stresszentrum des Gehirns. Das bedeutet: Optimistische Menschen erleben weniger Stress und können gelassener reagieren.


Eine Langzeitstudie der Harvard School of Public Health fand zudem heraus, dass Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben (Boehm et al., 2022). Optimismus wirkt also nicht nur auf die Psyche, sondern stärkt auch die körperliche Gesundheit.


Wie wirkt sich Optimismus auf Lernerfahrungen aus?

Optimismus ist ein Motor für Motivation und Lernbereitschaft. Wer optimistisch denkt, betrachtet Fehler nicht als Scheitern, sondern als Chance, etwas zu lernen. Das steigert die Ausdauer und die Bereitschaft, dranzubleiben.

Beispiel: Eine Person, die beim Sprachenlernen Fehler macht, könnte denken: „Das werde ich nie können.“ – ein pessimistischer Gedanke, der Demotivation verstärkt. Ein optimistischer Gedanke wäre: „Fehler gehören dazu, jeder kleine Fortschritt bringt mich näher ans Ziel. Denn aus Fehlern kann man lernen.“


Zudem unterstützt Optimismus die Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen zu bilden. Positive Erwartungshaltungen führen dazu, dass wir offener für neue Informationen sind und motivierter, uns an Lernprozessen zu beteiligen.


Mythen über Optimismus

Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass Optimismus bedeutet, Probleme zu ignorieren oder alles schönzureden. Das wird oft als toxische Positivität bezeichnet. Echter Optimismus heißt jedoch nicht, Schwierigkeiten zu leugnen, sondern sie realistisch einzuschätzen und an Lösungen zu glauben.


Optimismus trainieren bedeutet also nicht, immer glücklich sein zu müssen – sondern eine Haltung einzunehmen, die Herausforderungen nicht übermächtig erscheinen lässt.


Erste Schritte gegen den Grübelzwang

Die gute Nachricht: Optimismus ist trainierbar. Hier sind vier einfache Strategien, die Du sofort umsetzen kannst:


  1. Dankbarkeits-Journaling – Schreibe täglich drei Dinge auf, für die Du dankbar bist. Zahlreiche Studien zeigen, dass regelmäßige Dankbarkeitspraxis langfristig Optimismus stärkt.


  2. Reframing – Versuche, belastende Situationen neu zu deuten: „Was kann ich daraus lernen?“ oder „Welche Chancen stecken darin?“

  3. Best Possible Self-Übung – Stelle Dir Deine bestmögliche Zukunft vor: Wo stehst Du in fünf Jahren? Welche Schritte führen dorthin? Diese Visualisierung stärkt positive Erwartungshaltungen.

  4. Positive Kontakte pflegen – Umgib Dich mit Menschen, die Dich ermutigen. Optimismus ist ansteckend.


Fazit

Optimismus ist kein naives Wunschdenken, sondern eine mentale Haltung, die Dein Wohlbefinden, Deine Resilienz und Deine Motivation stärkt. Er ist trainierbar – durch bewusste Gedanken, Routinen und Übungen. Indem Du Deinen Erklärungsstil veränderst, Dein Gehirn auf Chancen statt auf Probleme ausrichtest und kleine tägliche Schritte gehst, kannst Du Optimismus in Deinem Leben nachhaltig fördern.


Du benötigst mentale Unterstützung, um optimistisches Denken langfristig in Dein Leben zu integrieren?




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1 Kommentar

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Maren
vor 3 Tagen
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Umgib Dich mit Menschen, die Dich ermutigen. Optimismus ist ansteckend.“ - Das ist sooo wahr!

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